Rudolf Elle Krankenhaus, Eisenberg
Orthopädische Klinik der Universität Jena
Aufgabe
Das Waldkrankenhaus Rudolf Elle in Eisenberg ist als Orthopädische Klinik der Friedrich-Schiller-Universität überregional bekannt. Die Gesamtanlage besteht seit Anfang des 20 Jh, es diente im 2. Weltkrieg als Notlazarett und als Ausweicheinrichtung des Klinikums Jena. Später wurde es ein Krankenhaus der Grundversorgung für den Kreis Eisenberg. Die orthopädische Ausrichtung wurde durch den Arzt Rudolf Elle vorangetrieben. 1996 erteilt das Ministerium die fachliche Billigung für den Neubau des Funktionsgebäudes.
Umsetzung
Der Grundriss der Gesamtanlage ist als Kammstruktur mit einem konvexen Erschließungsgang und daran angeschlossenen Funktionsstellen angelegt. Das Raumprogramm des Neubaus bringt die patientenorientierten Diagnostik und Therapieeinrichtungen in zwei Geschossen unter. In der Zugangsebene sind die Notbehandlung und die Diagnoseeinrichtungen und die zugehörigen Fachabteilungen der Inneren Medizin, Chirurgie sowie der Physikalischen Therapie situiert, ebenso befinden sich hier die Notbehandlung und die Röntgendiagnostik. Im ersten Obergeschoss befindet sich die großflächige OP-Abteilung mit der Aufwachzone und der Intensivpflege, kurzwegig angebunden an den Bettenhausknoten. Im Gartengeschoss konnte die Sterilisation, die Medizintechnik und die Arzneimittelversorgung angelegt werden. Durch diese logisch ausgerichtete Schichtung werden nach Abschluss der Gesamtmaßnahme die diagnostischen Einrichtungen im Eingangsgeschoss sowie die therapeutischen Betriebsstellen im 1. Obergeschoss liegen. Die vertikalen und horizontalen Verbindungen in der Magistrale zum Bettenhausknoten ermöglichen das interdisziplinäre Zusammenspiel.
Für dieses Funktionsgebäude wurde ein flexibles bauliches Konzept gewählt, das Erweiterungen durch künftige technische Entwicklungen aufnehmen und den Raumbedarf erfüllen kann.
Die Notwendigkeit, den Krankenhausbetrieb während der Bauzeiten ohne Unterbrechungen weiterzuführen, erforderte auf den Bestand abgestimmte Bauabschnitte. Mit dem Aufbau der bedeutsamsten Funktionsstellen wurde ein hoher Grad an Funktionalität bereits im 1. Bauabschnitt erreicht. Im 2. Bauabschnitt, 2004 begonnen, kamen die diagnostischen Funktionsstellen Endoskopie, Funktions- und Laboratoriumsdiagnostik, die Fachabteilungen und die Physikalische Therapie hinzu. Dazu wurde die Speisenversorgung, die Verwaltungsdienststelle mit dem zentralen Eingang, den Patienten- und Besucherdienstleistungen wie Cafe zentralisiert und die Ablösung der alten Substanz vollzogen. Der Landschaftsraum wurde zwischen die kammartige Bebauung geführt und ergibt einen fließenden Übergang zwischen Natur und Gebäude. Der Patientenpark ist dem Bettenhaus vorgelagert und bildet für die Patienten einen intensiven Erholungsraum.
Auszeichnung
Teilnahme an den Thüringer Architektouren 2007
Daten
Planungsbeginn: | 1991 Entwicklungsgutachten |
Planung: | 1995 Zielplanung |
Baubeginn 1. BA: | 1997 (Haid + Partner GmbH mit IBA) |
Baubeginn 2. BA: | 2004 (Haid + Partner GmbH mit IBA) |
Fertigstellung 1. BA: | 2000 |
Fertigstellung 2. BA: | 2007 |
Leistungen: | Objektplanung LP 1-9 § 15 HOAI |