Städtisches Klinikum Hof
Aufgabe
Der Architektenwettbewerb im Jahr 1968 hat zum Ziel, den Altbau aus dem Jahr 1931 durch verschiedene Bauabschnitte bei laufendem Betrieb sukzessive abzulösen. Die Entwicklung dieses Krankenhauses ist zunächst geprägt von der geographischen Randlage Hofs; später hat die Wiedervereinigung Deutschlands unmittelbare Auswirkungen auf die Entwicklung. Das Raumprogramm wird von ursprünglich 660 Betten auf zuletzt 486 Betten reduziert. Diese Vorgaben greifen direkt in Planung und Baudurchführung ein. 1974 wird der Untersuchungs- und Behandlungstrakt gebaut, 1984 wird das Konzept für die Pflege angelegt, 1986 folgen die technische Infrastruktur und das Wirtschaftsgebäude. 1991, 1997 und 2000 entstehen in mehreren Bauabschnitten die Bettenhäuser und die zentrale Patientenaufnahme.
Umsetzung
Das Grundstück des Klinikums liegt am Südrand der Stadt Hof zwischen einer offenen Wohnbebauung und einem Industriegebiet. Der Patientengarten geht in das Landschaftsschutzgebiet des Untreusees über. Die Topographie des Bauplatzes gibt zwei Hanggeschosse gegen Norden frei und ermöglicht eine angemessene Höhenentwicklung der Baumassen. Die plastisch gestalteten Pflegequadranten bilden einen spannungsreichen Kontrast zum geschlossen wirkenden Untersuchungs- und Behandlungsbau. Die Fassade des Untersuchungs- und Behandlungsbaus variiert mit ihren Grundelementen mit der der Pflegebauten. Während beim Untersuchungs- und Behandlungsbau horizontale Fugenraster mit Bandfenstern vorherrschen, antwortet die Fassade der Pflegebauten mit strengen Fensterelementen, gegliedert in stehende und liegende Rechtecke. Den Eingangsbereich betonen zweigeschossige Säulen und ein gefaltetes Vordach aus Stahl-Glas-Elementen.
Im zentralen Eingangsbereich befinden sich Information und öffentliche Einrichtungen wie Cafe, Ladenzone und Patientenbibliothek. Von der zweigeschossigen Halle erschließen sich strahlenförmig die ineinander verschränkten Pflegequadranten sowie die oberen Geschosse und der Untersuchungs- und Behandlungsbau. Im oberen Geschoss des Eingangsbauwerks liegen das Konferenzzentrum, die künstlerisch ausgestaltete Kapelle und die Verwaltung. Der Untersuchungs- und Behandlungsbau wird als Stahlbeton-Skelettbau mit einem 8,40 x 8,40 Stützen-Achsraster erstellt, in den Pflegequadranten dienen die zylindrischen Nasszellen aus Stahlbetonschalen als lastabtragende Elemente im 10,8 m Abstand eine hohe Flexibilität.
Daten
Planungsbeginn: | 1974/1981 (in Arge Klinikum Hof) |
Baubeginn: | 1986 |
Fertigstellung: | 2000 |
Leistungen: | Objektplanung LP 1-9 § 15 HOAI |