Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land
Aufgabe
Das neu zu bauende Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land ersetzt zwei Krankenhäuser in den Städten Limbach-Oberfrohna und Burgstädt, die früher weitgehend autonom arbeiteten. In einem Entwicklungsgutachten wurden Perspektiven zur langfristigen Sicherstellung des Versorgungsauftrags des Kreiskrankenhauses Chemnitz untersucht. Auf der Grundlage dieses Gutachtens, des Bettenbedarfsplans, des genehmigten Raum- und Funktionsprogramms und des festgelegten Standortes konnte im Oktober 1992 mit der Vorplanung für den Ersatzneubau begonnen werden. Der Planungsauftrag wurde im Dezember 1992 erteilt.
Umsetzung
Das Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land liegt zentral im Versorgungsgebiet des ehemaligen Landkreises Chemnitz. Das Baugelände ist durch zwei Senken Richtung Nordwesten profiliert und schließt unmittelbar an den Ortsrand von Hartmannsdorf an. Die reizvolle naturräumliche Situation erforderte eine subtile Einbindung des Gebäudes in die Umgebung. Die Form des Gebäudes resultiert aus dem Inhalt der Aufgabe und den Bedingungen des Bauplatzes. Das 330 Betten Krankenhaus enthält die Einbettplatzqualität der vorangegangenen Pflegeentwicklungen und ist funktional und ästhetisch als humanes Krankenhaus konzipiert. Der viergeschossige Untersuchungs- und Behandlungsbau wird in Betonwerksteinfassade in Titanweiß erstellt, das Sockelgeschoss setzt sich mit Granitvorsatzmaterial gegenüber den hellen Flächen ab. Metallelementfassaden mit Glas- und Paneelfüllungen in Pfosten-Riegel-Konstruktion stehen kontrastierend zum weißen Betonwerkstein. Die Flachdächer sind in Warmdachkonstruktion erstellt. Bei den Pflegebauten löst sich die Fassade optisch bis zum Netz der Metall-Glas-Konstruktion auf und erlaubt einen fließenden Übergang des Naturraums zum gebauten Innenraum. Die autark im Gelände stehenden Pflegepavillons werden mit flach geneigten Dächern und sichtbarer Holzunterkonstruktion gedeckt. Wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Räume haben Licht, Material und Farbe. Damit eine hohe Qualität des Innenraum-Milieus erreicht wird, sind Lichthöfe und Lichtsteuerungselemente in die Konzeption eingeflossen. Die Farbe ist ebenso ein wichtiges Gestaltelement. Die im äußeren Bereich eingesetzte Farbe ist ein Hinweis auf das innere Farbkonzept. Im südlichen Pflegebau herrscht ein Rotton vor, die östlichen Pflegebauteile sind in Blautönen gehalten und der nördliche Gebäudeteil ist in Grüntönen konzipiert. Der Funktionsbau wird von der Farbe Gelb bestimmt. Im Inneren dienen die eingesetzten Farben als Orientierungssystem für das ganze Haus. Mit der äußeren Erscheinung soll den Patienten eine offene und freundliche Atmosphäre vermittelt werden. Besondere Aufmerksamkeit genießt der Pflegebereich. Die Form des Krankenzimmers soll den Grundbedürfnissen des Patienten nach Abgeschlossenheit und Kommunikation gerecht werden, soll also Individualität in der Gemeinschaft erlauben. Jeder Bettplatz hat einen eigenen Bereich, zugleich kann er mit den anderen verbunden werden.
Daten
Planungsbeginn: | 1992 |
Baubeginn: | 1994 (Haid + Partner GmbH mit Sanplan) |
Fertigstellung: | 1997 |
Leistung Objektplanung: | LP 1-9 § 15 HOAI, Generalplanung |