Institut für Bildung-Hörsaal, Bezirksklinikum, Regensburg
Aufgabe
Der Neubau des Hörsaals gilt als erster Baustein für die städtebauliche Neuordnung und die Erweiterung des Bezirksklinikum Regensburg. Er nimmt betriebsnotwendige Flächen für die Fortbildung und Lehre auf und orientiert sich an den Ordnungslinien, die das zuvor ausgearbeitete Entwicklungsgutachten bestimmt.
Umsetzung
Das Hörsaalgebäude richtet sich an der nach Norden verlaufenden Erschließungsmagistrale aus, womit der Zentrumsgedanke für ein künftiges zentrales Eingangsbauwerk sowohl in den Höhenbezügen als auch in der Grundrissausbildung bedacht wird. Die Erweiterung der Achse nach Norden gestaltet sich offen, um langfristig weitere Bausteine zentrumsnah anzugliedern. Der kompakte Baukörper rückt an die vorhandene Mehrzweckhalle und schafft einen möglichst großen Freiraum zum Direktionsgebäude, so dass sich der nördliche Naturraum mit den Bauten verzahnt.
Der Entwurf nimmt die Qualität des Ortes auf, die sich besonders durch die Topographie und den alten, wertvollen Baumbestand auszeichnet. Die wesentlichen Blickbeziehungen zum historischen Karthaus und der Stadtsilhouette bleiben durch die Anordnung erhalten. Die prägnante Gebäudeform leitet sich aus der Aufgabe und inneren Funktion des Gebäudes ab. Der Hörsaal mit steigendem Gestühl fordert ein introvertiertes Raumvolumen. Der weitgehend geschlossene Kubus löst sich vom Gelände ab und scheint über dem weitgehend verglasten Eingangsgeschoss zu schweben. Neben dem Hörsaal finden sich im ersten Obergeschoss die zugehörigen Nebenräume und Kursräume, ein weiteres Geschoss nimmt Büroräume auf. Im Eingangsgeschoss finden sich Seminarräume und ein Garderobenfoyer auf Campushöhe. Gegenüber der kompakten Nutzzone ordnen sich an der durchlichteten Erschließungsmagistrale die Nebenfunktionen in kubischen Kernen an, die eine Nahtstelle zwischen neuer und bestehender Architektursprache bilden. Das Treppenhaus ist durch seine offene Gestaltung geprägt, so dass es neben der vertikalen Erschließung die Geschosse auch durch abwechselungsreiche Blickbeziehungen verbindet. Die Sichtbetonkonstruktion stellt einen Bezug zu den qualitätvollen Bauten der 60er Jahre her. Die Farbgestaltung in einem warmen Rot setzt Akzente, die der Orientierung dienen.
Das Hörsaalgebäude bildet mit dem künftigen Zentrumsgebäude und der bestehenden Mehrzweckhalle einen Komplex, der flexible Nutzungen zulässt. Auf dem Klinikareal setzt der markante Kubus einen baulichen Akzent, der die derzeitigen Klinikstraße stärkt und den künftigen Schnittpunkt der bestimmenden Achsen markiert. In seiner Anordnung erhält das Gebäude die Qualitäten des Ortes und hebt den Wert des Naturraumes hervor.
Auszeichnung
Teilnahme an den Architektouren 2004
Daten
Planungsbeginn: | 2000 (Haid + Partner GmbH) |
Baubeginn: | 2001 |
Fertigstellung: | 2003 |
Leistung: | Objektplanung LP 1-9 § 15 HOAI |